Betroffenen fehlt Dopamin, aber was ist Dopamin?
Dopamin ist ein Botenstoff.
Dopamin, kurz DA, ist ein sogenannter Botenstoff oder Neurotransmitter. Neurotransmitter sind Botenstoffe des Nervensystems, die die Nervenzellen erregen oder hemmen. Im weitesten Sinne gehören die Neurotransmitter zu den Hormonen. Dopamin gibt die Befehle des Nervensystems an die Muskulatur weiter.
Noch immer sind nicht alle Funktionen des Dopamin bis ins Kleinste erforscht. Bisher sind aber folgende bekannt:
Vereinfacht: Dass Dopamin gibt die Befehle des Nervensystems an die Muskulatur weiter. Das größte Vorkommen von Dopamin findet sich in einer Nervenzellenansammlung im Hirnstamm, der Substantia nigra (schwarze Substanz). Bei Menschen mit Parkinson ist diese Hirnregion erheblich blasser. Gegenüber einem gesunden Menschen ist die Konzentration von Dopamin um 90 Prozent gesunken.
ADS und der Dopaminmangel.
Wissenschaftler konnten belegen, dass sich bei ADHS Störungen am Dopaminrezeptor und auch am Dopamin-Transporter-Gen finden, so dass Dopamin in bestimmten Hirnarealen nicht ausreichend vorliegt, bzw. zu schnell abgebaut wird. Man konnte bis jetzt an verschiedenen Genen (5q13, DRD4, DRD5, SERT und DAT1) Veränderungen nachweisen.Gesichert ist es, dass der Neurotransmitter Dopamin zu schnell im synaptischen Spalt, seinem Wirkort, abgebaut wird. Dies erklärt damit auch die Wirkung von Methylphenidat (z. B. Ritalin), das über die Blockade der Transporterbausteine eine Erhöhung des Dopaminspiegels bewirkt und so für eine Angleichung der Werte sorgt.
Das könnte auch erklären, warum bei einer Entgiftung häufig depressive Verstimmungen auftreten. Der Abfall der Dopaminkonzentration führt auch zu einer Verminderung von Dopamin im Belohnungssystem. Dann werden nicht mehr Glücksgefühle vermittelt, sondern das “Gegenteil”..
Dopamin reguliert die Durchblutung der Bauchorgane.
Der Sympathikus besitzt hinter den Nervenknotenpunkten einige Rezeptoren, die auf Dopamin reagieren. Deshalb ist Dopamin auch an der Regulierung der Durchblutung der Bauchorgane, vor allem der Niere, beteiligt. Medizinisch wird diese Tatsache nutzbar bei Schock, schwerer Hypotonie, drohendem Nierenversagen.
Zusätzlich gelangt Dopamin über das Blut zur Hypophyse, wo es die Freisetzung von Prolaktin (regt die Brustdüse an) hemmt..
Das Belohnungssystem und Dopamin
Das High-Gefühl beim Konsum von Drogen, das verstärkte Empfinden von Glück, Freude und Zuversicht, wird auf eine verstärkte Ausschüttung von Dopamin zurückgeführt. Verantwortlich dafür ist ein Belohnungssystem, das wir auch selbst stimulieren können. Dieses Belohnungssystem besteht aus verschiedenen Bestandteilen. Kernbereich ist der Nucleus accumbens. Man konnte im Tierversuch nachweisen, dass eine Injektion von Drogen an diese Stelle dazu führt, dass eine Selbststimulation stattfindet. Dabei wird eine erhöhte Dopaminkonzentration im Bereich des Nucleus accumbens hergestellt. Gezeigt werden konnte diese Stimulation für Opiate, Kokain und Amphetamine. Andere Drogen bewirken eine Hemmung des Neurotransmitters Noradrenalin. Diese Hemmung von NA führt zu einer verstärkten Wirkung von Dopamin. Auch auf diese Weise wird das Belohnungssystem aktiviert. Drogen, die diese indirekte Stimulation vermutlich ausüben sind Opiate, Alkohol, Barbiturate und Benzodiazepine. Auch die körpereigenen Endorphine wirken auf diese Weise. Nikotin und Koffein stimulieren ebenfalls das Belohnungssystem.